Sonntag, 11. August 2013

Llegada

Die Reise in mein neues Zuhause für das nächste Jahr dauerte 33 Stunden. Erst von Berlin nach Paris, dann von Paris nach Santiago und anschließend von Santiago nach Los Angeles. Ich habe erst begriffen, was 13.000 km für 10 Monate zwischen meiner Familie und mir bedeuten, als das Flugzeug nach Paris startete. Ich will das nun schon seit über drei Jahren, aber ich konnte es mir in den Jahren nicht mal annähernd vorstellen, was es heißt, wenn man ein Jahr in einem fremden Land und in einer fremden Familie lebt. Das habe ich erst begriffen, als das Flugzeug auf der Startbahn immer schneller wurde. Der Weg von Terminal 2E zu Terminal 2F in Paris verlief sehr gut. Es ist dort alles sehr gut ausgeschildert. Also war meine Angst zuvor völlig unbegründet. Die drei Stunden Wartezeit habe ich hauptsächlich mit Musikhören verbracht. Nach dem das Flugzeug nach Santiago gestartet war und ich wenigstens ein halbwegs gutes Photo von Paris bei Nacht gemacht habe, bin ich sofort eingeschlafen.
Ich habe anscheinend das Abendbrot verschlafen, aber als ich aufgewacht war, gab es schon gleich darauf Frühstück. Mein Sitznachbar im Flugzeug war sehr freundlich. Ich konnte mich nett mit ihm unterhalten. Er konnte es so wie ich nicht fassen, dass ich mit 15 Jahren ein Jahr viele Kilometer weit weg von meinem Zuhause leben soll. Im Flugzeug habe ich dann noch Bilder vom Sonnenaufgang über den verschneiten Anden gemacht.
 In Santiago wurde ich dann von Franka abgeholt. Sie hat mich zum Bus gebracht, hat mir gezeigt, wo ich mir ein Wasser und was zu Essen kaufen kann und dann haben wir noch einen Kaffee zusammen getrunken.
Die Busfahrt nach Los Angeles habe ich auch größten Teils verschlafen. Dort angekommen, hat mich meine Gastfamilie sofort stürmisch begrüßt. Mit dabei waren auch Annette, meine Betreuerin in Los Angeles, und Jasmin, eine von den 5 anderen Austauschschülern. Wir haben uns dann zu siebent in das Auto gequetscht und sind in mein zukünftiges zu Hause gefahren. Es ist ein typisch lateinamerikanisches Haus, vollgestopft und bunt zusammengewürfelt. Ich habe mein eigenes Zimmer, welches größer ist, als das meiner Gastgeschwister. Pedro, Sofia und ich sind dann Pizza holen gefahren. Bei der Gelegenheit haben sie mir auch gleich ein bisschen das Zentrum der Stadt gezeigt. Los Angeles ist sehr schön. Zum Abendbrot habe ich dann aber doch Spaghetti mit Huhn gegessen. Das lag aber hauptsächlich daran,  dass ich einfach immer sí sage und freundlich nicke. Nach dem Essen bin ich dann mit Sofi in ihr Zimmer gegangen und sie hat ein richtiges Girly-Zimmer. Wir haben uns dann bis Mitternacht via Google unterhalten und Musik angehört. Ich bin dann erst mal total erschöpft ins Bett gefallen. Das war also meine Reise nach Chile und der erste Abend in meiner neuen Familie. 
Ich vermiss euch alle so sehr. 
Tessa